Der heutige Tag der Deutschen Einheit am 3. Oktober wurde nach der Wiedervereinigung im Jahr 1990 eingeführt. Er löste den Tag der deutschen Einheit am 17. Juni ab, im Jahr 1990 wurden einmalig beide Feiertage begangen. Die unterschiedliche Schreibweise des Adjektives beim alten und neuen Gedenktag ist Bestandteil der gesetzlich geregelten Bezeichnung. Der Tag der Deutschen Einheit ist in Deutschland der einzige vom Staat festgelegte Feiertag, während alle anderen gesetzlichen Feiertage einschließlich der in allen deutschen Bundesländern geltenden auf der Gesetzgebung der Länder beruhen.
Ein Tag der deutschen Einheit wurde in der damaligen Bundesrepublik Deutschland erstmals im Jahr 1954 begangen. Das Datum des 17. Juni erinnerte an die Niederschlagung eines Volksaufstandes in der DDR, woran überwiegend sowjetische Truppen beteiligt waren. Nach dem Willen des Gesetzgebers drückte der Tag der deutschen Einheit den Willen und die Hoffnung des Volkes nach staatlicher Wiedervereinigung aus. Die Wiedervereinigung Deutschlands war als Staatsziel Bestandteil des Grundgesetzes. In der DDR gab es keinen Tag der deutschen Einheit, dort war der 7. Oktober als Datum der Republikgründung als nationaler Feiertag festgelegt worden.
Seit der deutschen Wiedervereinigung dient der 3. Oktober als Tag der Deutschen Einheit. Am 3. Oktober trat die vormalige DDR dem Bundesgebiet bei, so dass sich der heutige Feiertag auf das konkrete Datum der Wiedervereinigung bezieht. In der öffentlichen Diskussion über den neuen Tag der Deutschen Einheit war auch der 9. November als der Tag der zunächst unfreiwilligen Maueröffnung vorgeschlagen worden. Dieses Datum eignet sich jedoch nicht als offizieller staatlicher Feiertag in Deutschland, da an ihm auch so schreckliche Ereignisse wie die Reichspogromnacht stattfanden.
In jedem Jahr findet zum Tag der Deutschen Einheit eine offizielle Feier statt. Diese wird von dem Land ausgerichtet, welches am jeweiligen Feiertag über den Vorsitz im Bundesrat verfügt. Veranstaltungsort ist üblicherweise die jeweilige Landeshauptstadt, im Jahr 2011 wurde hiervon abgewichen und Bonn als ehemalige Bundeshauptstadt zum Veranstaltungsort gewählt. Des Weiteren finden öffentliche Konzerte zum Tag der Deutschen Einheit am Brandenburger Tor in Berlin statt. Ungeachtet einer guten Beteiligung an den jeweiligen Bürgerfesten nehmen viele Bundesbürger den Tag der Deutschen Einheit in erster Linie als arbeitsfreien Tag wahr. Eine vom früheren Bundeskanzler Helmut Schmidt angedachte Verlegung des Festtages auf den ersten Sonntag im Oktober wurde sowohl seitens der Bevölkerung als auch durch die Politik mit großer Mehrheit abgelehnt.